Warum Löwenzahn & Co. gut für den Frühjahrsgarten sind

Ein Garten soll schön anzusehen sein, aber er kann noch viel mehr. Dein Garten kann auch ein nützliches Biotop für Wildbienen und andere Insekten sein. Bereitet diesen fleißigen Helferlein gerade im zeitigen Frühjahr, wo das Blütenangebot noch dürftig ist, ein buntes Blüten-Büffet in eurem Garten. Eine Pflanze spielt dabei eine besonders wertvolle Rolle.

 

 

Löwenzahn - der verkannte Nützling

Peter Lustig hat dieser Blume ein unvergessliches Denkmal im Fernsehen gesetzt. Dem Löwenzahn in seiner gleichnamigen Sendung. Doch die puschelige gelbe Blume wird von vielen Gärtnern/innen nicht gerne gesehen und oft unbarmherzig aus dem Garten ausgemerzt, wenn sie dort angetroffen wird.

Dabei ist der Löwenzahn eine der Möglichkeiten, um die Artenvielfalt im Garten zu erhöhen.  Denn von den Wildbienen wird die Pflanze gerne im zeitigen Frühjahr angeflogen, wenn das Angebot an Blüten ansonsten noch nicht so zahlreich ist. Die Pollen und der Nektar des Löwenzahns werden zur Aufzucht der jungen Bienen genutzt.

Zudem ist Löwenzahn nicht giftig, auch für uns Menschen in allen Teilen essbar und gilt wegen seiner guten Inhaltsstoffe als Heilpflanze.

Alles Pusteblume - oder was?

 

Von wegen – Ein Bringer sind die im späten Sommer aus dem Löwenzahn entstehenden Pusteblumen. Ihre Samen werden gerne von dem Stieglitz, der auch Distelfink genannt wird, verspeist. Die Samen der Disteln – wen wundert’s – stehen bei dem Vogel des Jahres 2016 übrigens ebenfalls hoch im Kurs.

Der Löwenzahn ist eine sogenannte Zeigerpflanze. Er wächst auf verdichteten Böden und sorgt mit seinen langen Pfahlwurzeln für eine Auflockerung der Böden. Zugleich zieht er Nährstoffe aus tieferen Ebenen nach oben. Löwenzahn ist gut zur Unterpflanzung von Kirsch-, Birnen- und Apfelbäumen geeignet.

Farbtupfer auf dem Rasen

Viele der heimischen Wildblumen (botanisch kein korrekter Name, gemeint sind nicht kultivierte, hierzulande wildwachsende Arten) wachsen auch auf Rasenflächen und sorgen für prächtige Farbklekse im grünen Rasenteppich. Zu empfehlen sind da der blaue Ehrenpreis, die kleinen weißen Gänseblümchen, der mittlere Wegerich (vor allem der mit den hübschen helllila Blüten), die allesamt tiefere Wurzeln als die Rasensaat ausbilden und daher gut mit Trockenperioden zurecht kommen und eben der Löwenzahn, der gelbe Farbtupfen hervorzaubert.

Sehr schön anzusehen ist das zarte weiß-lila farbene Wiesenschaumkraut, allerdings benötigt es nährstoffreiche feuchte Wiesen, wohingegen Disteln, die von Schmetterlingen gerne angeflogen werden, verdichtete Böden mögen. Wer allerdings gerne barfuß durch den Rasen läuft, wird an den pieksigen Disteln nicht so sehr seine Freude haben. Aber mit ihren leuchtenden purpurfarbenen Blüten sehen diese stacheligen Zeitgenossen sehr dekorativ aus.

Kahle Stellen im Rasen können wunderbr mit Wildblumen  ausgeglichen werden. Dazu eignen sich auch besonders gut die trittfesten Kleearten, z.B. Rot- oder Weißklee, die von Bienen und anderen Insekten hoch geschätzt werden. Toll sieht es aus, wem es gelingt, wilde Stiefmütterchen (Acker- oder Hornveilchen) im Rasen auszusäen. Wenn sie den Standort mögen, kommen durch Versamung jedes Jahr neue Blumen im April aus der Erde.

Auch der kriechende Günsel (ulkiger Name) mit seinen lila Blüten kann es schaffen, sich in Rasenflächen durch Ausläufer auszubreiten. Dabei sollte man aber bedenken, dass sich eine dichte Rasenfläche nicht in eine Wildblumenwiese verwandeln lässt, sondern dass sich die genannten „Wildblumen“ punktuell ihren Platz zwischen den dicht wachsenden Rasenhalmen erkämpfen. Wie eine Wildblumenwiese angelegt wird, können wir euch gerne in einem späteren Beitrag zeigen.

Wildblumen - praktisch und schön

Wer also die Artenvielfalt in seinem Garten erhöhen möchte, kann dazu beitragen, in dem es heimische Wildpflanzen sprießen lässt. Und seinen Rasen gerade im Mai nicht allzu fleißig mäht. Wer das grüne Kraut nicht zu sehr in die Höhe schießen lassen will, hat auch die Möglichkeit, den Teil der Rasenflächen, auf denen die Wildblumen wachsen, erst einmal stehen zu lassen und sie erst im Juni zu mähen. Bis dahin hatten die Blumen Zeit zu versamen, so dass für Nachschub gesorgt ist.

Wie ist es bei Euch? Kennt ihr noch andere Wildblumen, die sich im Frühjahr zeigen und sogar auf Rasenflächen wachsen? Dann schreibt es gerne in die Kommentare.

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