Die Tarte ist zwar schokoladig-vollmundig, aber durch den flachen Tarte-Stil nicht zu mächtig. Ein Festtags-Kuchen.
Schon seit langer Zeit hatte ich mir vorgenommen, eine Crème Patisierre selber zu machen, denn da ich französische Törtchen sehr mag und die Crème dort eine große Rolle spielt, wollte ich die Herstellung selber einmal ausprobieren.
Im Kühlschrank hatte ich zudem noch ein Paket Mascarpone, das eingesetzt werden konnte. Insgesamt ist der Kuchen durchaus ein wenig aufwändiger, weil verschiedene Schritte erforderlich sind und die Cremeherstellung ein gewisses Fingerspitzengefühl erfordert. Immerhin ist das Hantieren mit Eiern über dem Wasserbad gefordert. Cool, als die Crème gelang, war es ein gutes Gefühl. Ab sofort tritt die Herstellung von den göttlich-leckeren Eclairs, die ebenfalls mit Crème Patissiere daher kommen, in greifbare Nähe.
Sehr klasse: Die Menge an Crème fand ich für den flachen Boden etwas zu viel, daher habe ich noch jeweils einen Klacks abgezweigt und daraus einen kleinen Nachtisch mit ein wenig Schokosauce und gerösteten Haselnusskernen gemacht, immerhin für vier Personen.
Ich bin auf das Rezept, das ich leicht abgewandelt habe, in dem Blog Backen mit Spass gestoßen, auf dem es noch viele weitere herrliche Rezepte zu entdecken gibt.
Wer die Crème am Tag zuvor zubereitet, macht sich das Leben leichter. Mit den richtigen Vorbereitungsschritten ist der Kuchen auch für Weihnachten geeignet.
Zutatenliste
Für den Mürbeteig:
- 75 g Butter
- 1 Eigelb
- 150 g Weizenmehl
- 50 g Puderzucker
- 1 EL saure Sahne oder in meinem Fall Naturjoghurt
Für die Füllung:
- 5 Eigelbe
- 50 g Speisestärke
- 500 ml Milch
- 80 g Zucker
- 250 g Mascarpone
Für den Schokoguss:
- 50 g Zartbitterschokolade
- 50 g Schlagsahne
- 10 g Butter
Tarteform (Durchmesser 28 cm)
Zubereitung
Ran an den Mürbeteig:
Zuerst geht es an die Zubereitung des Mürbeteigs. Es kommt mir immer so vor, als ob es viel zu wenig Teig für die große Tarteform ist, aber das verleiht dem Kuchen die Leichtigkeit, da der Boden eben nicht so dick ist.
Für den Mürbeteig Mehl, Puderzucker, das eine Eigelb, kalte Butter in kleinen Stücken und den Klacks Joghurt oder Sahne zuerst mit einem Handrührgerät mit dem Knethaken verkneten. Es sollte dann eine lose zusammenhängende Masse sein, im Finish dann den Teig mit der Hand zu einer glatten Kugel verkneten und flach drücken. In Folie eingeschlagen für eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen.
Teig in die Form geben
Eine gut gefettete Tarteform mit dem Teig auslegen, dabei mit dem Handrücken den Teig sehr flach drücken. Am Rand den Teig hochziehen. Da wir den Teigrand sehr mögen, fällt er dicker als der Boden aus. Mit der Gabel mehrfach einstechen, mit Backpapier abdecken (Achtung, das habe ich mal vergessen, ziemlich nervig kann ich versichern) und jetzt erst das Material zum Vorbacken auf das Backpapier geben. Ich verwende dafür Kichererbsen. Man kann auch Keramikkugeln zum Blindbacken kaufen, aber ich verwende die Kichererbsen immer wieder, man muss nur aufpassen, dass sie nicht verunreinigt werden.
Teig vorbacken
Im vorgeheizten Backofen ca. 20. Minuten bei 180°C (Ober- und Unterhitze) vorbacken. Backpapier und Beschwererkugeln entfernen und ca. 5-10 Minuten weiterbacken. Bei mir hatte der Teig bereits nach 5 Minuten soviel Farbe angenommen, dass das ausreichte. Aus dem Ofen nehmen
Jetzt kommt die Füllung dran
Milch in einen Topf füllen und zum Kochen bringen. Den Topf vom Herd nehmen, zudecken und ziehen lassen.
Hier hatte ich kein ruhiges Händchen: Die Kleckerei muss unbedingt sofort saubergemacht werden. Nur hygienisch verarbeitete Marmelade hält sich monatelang und bleibt ess- und genießbar.
Crème pâtissière
In der Zwischenzeit die Eigelbe mit dem Zucker mit dem Handrührer cremig schlagen, bis sich beides zu einer hellen, dickcremigen Masse verbindet. Weiter schlagen und die Stärke unterrühren. Jetzt besser mit einem Schneebesen weitermachen, damit nicht zuviel Schaum entsteht. Die heiße Milch langsam unter Rühren zur Eiermasse geben. Die Eigelbe sollen sich langsam an die Hitze gewöhnen.
Alles in einen Topf geben und die Creme unter ständigem Rühren, bei mittlerer Hitze aufkochen, und ca. 1 Minute unter Rühren kochen lassen, bis ein dicker Pudding entsteht. Die Creme beim Erhitzen ständig umrühren, da sonst die Gefahr besteht, dass diese am Topfboden ansetzt.
Die Creme vom Herd nehmen und leicht abkühlen lassen. Inszwischen den Backofen auf 150°C (Ober- Unterhitze) vorheizen. Die Mascarpone unter die Creme ziehen und in den Teigboden füllen.
Tarte in Ofen
Im vorgeheizten Backofen ca. 40 Minuten bei 150°C (Ober- Unterhitze) stocken lassen. Abkühlen lassen und dann für ein paar Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Die Schokodecke
Den Schokoguss zubereiten. Die Schokolade grob hacken, mit Butter und Milch im Wasserbad schmelzen. Den Schokoguss auf dem Kuchen verteilen und im Kühlschrank fest werden lassen. Nach Belieben dekorieren. Ich habe pinkes Glitzerpulver und schokoladige Weihnachtsfiguren auf dem Kuchen drapiert.
Fazit
Den Kuchen fand ich mit fast 2 Stunden Zubereitungszeit schon recht aufwändig. Allerdings bin ich auch sehr behutsam bei dem Anrühren der Crème vorgegangen, damit sie die Puddingartige Konstistenz bekam.