Die letzten Tomaten dümpeln an den Sträuchern im Garten, aber aufgrund der schönen, sonnigen Septemberwochen haben sie noch einmal Power getankt. Leider fällt die Ernte bei uns aufgrund des katastrophalen Juliwetters in diesem Jahr nicht so berauschend aus. Alle Tomaten, die bei uns nicht überdacht standen (die meisten) wurden aufgrund der mehrwöchigen Regenperiode in der Hauptwachstumszeit von der Kraut- und Braunfäule erwischt. Obwohl wir nur robuste Freilandtomaten gepflanzt hatten. Aber das war einfach zu viel Regen am Stück.
Doch immerhin sind jetzt noch einmal 1 Kilo Tomaten – San Marzano, rotes Birnchen, Harzfeuer und Zuckertraube und wenige Exemplare des gelben sibirischen Birnchens zusammengekommen. Jetzt hängen nur noch die kleinen Cocktailtomaten (rotes und gelbe Johannisbeer-Tomaten) zum Naschen in den Hochbeeten und Töpfen. Einige grün-rote Tomaten bleiben auch noch an Ort und Stelle, aber ob sie bei den jetzt schon recht kalten Nachttemperaturen das vertragen, bleibt abzuwarten.
Den Sommer kulinarisch verlängern: Unversehrte Tomaten kommen ins Glas und können als Tomatensauce zu Pasta, auf der Pizza und als Beilage noch Monate später verwendet werden.
Zutatenliste
2 Kilo Tomaten (ja, wir mussten welche dazukaufen, s.o.)
3 Zwiebeln
4 Knoblauchzehen
4 Esslöffel Tomatenmark
2 Esslöffel Zucker
Salz & Pfeffer
Olivenöl
Kräuter (Thymian, Rosmarin, Basilikum, Petersilie)
Ergibt ca. 10 Gläser (die meisten zwischen 200 – 250 g)
Zubereitung
Tomaten und übrige Zutaten vorbereiten:
Tomaten waschen, klein schneiden, grünen Strunk herausschneiden. Zwiebeln und Knoblauch klein würfeln.
Kräuter zerkleinern und hacken. Ich habe es mir bei den Zwiebeln leicht gemacht und sie zusammen mit den festeren Kräutern wie Rosmarin und Thymian im elektrischen Aufsatz zerkleinert. Petersilie und Basilikum lieber mit dem Messer oder Wiegemesser zerkleinern, damit die Blätter nicht zerquetscht werden. Die Hälfte der Kräuter wird erst später beim Kochgang hinzugefügt.
Im Kochtopf
In zwei Esslöffeln Olivenöl zuerst die Zwiebeln Farbe bekommen lassen, also ganz leicht anbraten. Dann das Tomatenmark, die Hälfte der Kräuter und den Knoblauch nur kurz anschwitzen und jetzt kommen bereits die Tomaten dazu. Ich würze bereits zu Anfang mit Salz, Pfeffer und dem Zucker. Lieber nicht zuviel, da sich die Menge durch das Einkochen verringert, besteht die Gefahr zu übersalzen.
Das Ganze soll jetzt mindestens zwei Stunden lang auf kleiner Hitze köcheln, bis sich die Flüssigkeit um die Hälfte reduziert. Immer wieder umrühren, vor allem gegen Ende der Kochzeit.
Gläser sterilisieren
Nun hat man Zeit, die Gläser zu sterilisieren. Die sauber ausgespülten Gläser und Schraubdeckel übergieße ich dazu im ersten Schritt mit kochendem Wasser. Auch der metallene Einfülltrichter wird mit kochendem Wasser übergossen. Im zweiten Schritt kommen die Gläser in den Backofen und werden auf dem Backblech für zwanzig Minuten bei 150 Grad noch keimfreier gemacht. Die Deckel werden in kochendem Wasser im Kochtopf ausgekocht.
Gegen Ende des Kochvorgangs kommen noch einmal die restlichen frischen Kräuter (vor allem Petersilie und Basilikum dazu) und es sollte noch einmal abgeschmeckt werden. Wem das Sugo noch zu stückig ist, kann es entweder kurz mit dem Stabmixer pürieren oder durch die Flotte Lotte ziehen.
Knoblauch schneide ich lieber mit dem Messer klein, da ich ihn so aromatischer finde. Schneller geht es aber mit der Knoblauchpresse.
Nun mithilfe des Einfülltrichters das Sugo in die Gläser füllen. So akkurat wie möglich vorgehen. Bis 1 cm unter dem Rand einfüllen. Den Rest mit einem Olivenölspiegel bedecken. Gläser verschließen und nicht wie bei Marmelade auf den Kopf stellen.
Das Sugo hält sich so mindestens für halbes Jahr. Länger haben die Gläser bei uns noch nie gereicht.
Was ist ein Sugo?
Sugo bedeutet eigentlich Soße, ist aber eine besonders sämige Variante. Es ist also dickflüssiger als die normale Tomatensoße. Besonders sämig wird das Sugo durch die lange Einkochzeit von mindestens zwei Stunden. Will man das Sugo später beim Weiterverarbeiten wieder etwas flüssiger haben, kann man es mit Wasser oder Brühe verdünnen.
Tipp: Unreife (grüne) Tomaten kann man im Haus nachreifen lassen, am besten neben Äpfeln, die das Reifegas Ethylen ausstoßen. Aus diesem Grund sollte man andere Früchte auch nicht neben Äpfeln lagern, da sie sonst schneller verderben. Sie sind natürlich nicht so aromatisch wie sonnengereifte Tomaten, aber ein Versuch ist es wert.